Schon in seiner Jugend, kurz nach dem Umzug von London nach Kanada, freundete sich Raffael mit Leuten an, die nicht unbedingt über eine weiße Weste verfügten. Besonders die reichen Kids, deren Eltern ihr Vermögen mit allerlei kriminellen Machenschaften verdient hatten und in ihre Fußstapfen treten wollten, hatten es ihm angetan. So kam er schon früh in Kontakt mit Mafiosi.
Die Verlockungen der Macht, des Geldes und des Respekts führten ihn schließlich selbst in die Arme der Mafia. Sogar seine erste große Liebe fand er unter einer der Töchter eines Capos. Doch die Beziehung scheiterte an seiner Eifersucht und seinen Besitzansprüchen. Obwohl er nie aufhörte, Adriana zu lieben, und auch dann nicht aufhörte, nach ihr zu suchen, als sie plötzlich verschwand. Als er dann später erfuhr, dass sie getötet worden war, nahm er Rache an ihrem Mörder. Was ihm einiges an Respekt verschaffte und er schließlich 2018 auch zu einem vollwertigen Mitglied, einem Soldier, wurde.
Raffael trägt inzwischen bereits eine beträchtliche Last auf seinen Schultern, angefangen bei einer Vielzahl von Vergehen, darunter kleinere Delikte, aber eben auch Totschlag und Mord. Trotzdem ist er bisher polizeilich nicht weiter aufgefallen, abgesehen von einer einzigen Nacht in einer Ausnüchterungszelle. Und auch seine Familie ahnt nichts von seiner Verbindung zur Mafia und lebt in der Unwissenheit über sein Doppelleben. Raffael ist das schwarze Schaf, auch wegen seines legalen Berufs als Stripper. Immerhin, so witzelt er gern, hat er das Rhythmusgefühl und gute Aussehen seiner Familie geerbt hat. Was ihm nicht nur in seinem Job als Stripper von Vorteil ist, sondern auch in seinem Liebes- oder besser gesagt Sexleben. Er teilt sich sein Bett gerne mit einer oder sogar mehreren ebenso attraktiven Frauen. Doch für die Liebe scheint er seit Adriana keinen Platz mehr in seinem Leben zu haben. Oder haben zu wollen? Verletzlichkeit zeigt der Italo-Kanadier nicht nur ungern, sondern er betrachtet sie auch als gefährlich.

Ganz anders als Raffael repräsentiert Freja das perfekte Vorzeigekind ihrer Familie. Geboren und aufgewachsen in Surrey als jüngstes von drei Kindern, zeichnet sie sich durch ihre vorbildliche Lebensführung aus. Brav und mit einer weißen Weste, hat sie noch nicht einmal heimlich geraucht oder illegale Drogen genommen. Erst mit 19 Jahren wagte sie sich an ihren ersten Schluck Alkohol heran.
Mit einem ausgeprägten Helfersyndrom lebt Freja für ihre Arbeit als Krankenschwester. Ihre Eltern machen sich häufig die Sorgen, dass sie sich überarbeitet und versuchen ihr Zuhause so gut es geht den Rücken frei zu halten. Ganz zum Missfallen ihrer älteren Schwester, die ohnehin selten ein gutes Haar an Freja lässt und ihr den Spitznamen Pissy Missy gegeben hat, weil diese sie für eine Mimose hält. Konflikte in denen die jüngste Soerensen stets versucht die Situation zu deeskalieren indem sie ruhig und besonnen bleibt, was ihre Schwester jedoch stets nur noch rasender zu machen scheint. Dabei möchte Freja wirklich nichts anderes als Frieden und würde am liebsten wahrscheinlich jede kaputte Seele heilen, wenn ihr das nur möglich wäre. Vielleicht hat sie deshalb eine Schwäche für Erotikromane entwickelt, in denen das Good Girl den Bad Boy zu einem besseren Menschen wandelt? Oder hat das Engelsgesicht doch noch das ein oder andere faustdicke Geheimnis hinter den Ohren?