» kanadische Staatsbürgerschaft / ständiger Wohnsitz in Kanada seit min. 5 Jahren (davon müssen min. 3 Jahr/1.095 Tage in Kanada gelebt worden sein)
» min. 18 Jahre alt bei der Bewerbung (aber man kann erst ab 19 Jahren als Polizeibeamter eingestellt werden)
» hervorragende Sprachkenntnisse in Englisch und/oder Französisch
» gültiger und unbeschränkten Führerschein
» kanadischer Highschool-Abschluss / gleichwertiger Schulabschluss
» Erfüllung der gesundheitlichen und psychologischen Anforderungen der RCMP (vollständige medizinische Beurteilung, Labortests, psychologische Untersuchung, sowie Hör- und Sehtests)
» erforderliche körperlichen Fähigkeiten und Belastungsgrenzen
» Bereitschaft und Fähigkeit, eine Schusswaffe zu tragen und sie oder andere notwendige körperliche Gewalt anzuwenden
» Bereitschaft innerhalb Kanadas versetzt zu werden & Schichtdienst zu übernehmen
» keine aktiven Vorstrafen und/oder Beteiligung an schwerwiegenden kriminellen Handlungen unabhängig ob man verhaftet und/oder angeklagt wurde (außerdem darf man das Jahr vor dem Datum der Bewerbung an keinerlei kriminellen Handlungen oder Aktivitäten beteiligt gewesen sein)
» man darf nicht unehrenhaft und/oder aufgrund von Fehlverhalten aus anderen Polizei-, Militär- oder Strafverfolgungsorganisation entlassen worden sein
» keine vorliegenden anhängigen und/oder laufenden Privatkonkurse oder Verbraucherschutzanträge
» keine Tattoos, die gegen kanadisches Recht verstoßen und ausschließlich diskreter Schmuck bzw. persönliche Gegenstände am Körper (z.B. Brillen, Uhren, medizinische Armbänder, Eheringe)

Wird man bei der Royal Canadian Mounted Police angenommen, erfolgt die Zuteilung zu einer Truppe bestehend aus 32 Kadetten. Anschließend beginnt ein umfangreiches 26-wöchiges Ausbildungsprogramm im Depot, der RCMP-Akademie in Regina, Saskatchewan. Welche sowohl in Englisch als auch in einem bilingualen Format (Englisch und Französisch) angeboten wird. Ein typischer Tag dauert von 6 Uhr bis 16.30 Uhr, und auch nach Feierabend gibt es programmbezogene Aufgaben. Für die Ausbildung werden keinerlei Gebühren erhoben. Vielmehr erhält man während der Ausbildung ein Taschengeld wöchentliches Taschengeld von 525 C$. Die RCMP übernimmt auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Uniform, Ausbildungskurse, Versicherung und die Reise zum und vom Depot. Als Gegenleistung wird verlangt, dass man sich nach der Erhebung in den Polizeidienst für den Zeitraum von zwei Jahren bei der RCMP verpflichtet. Kündigt man oder wird entlassen, egal ob während der Ausbildung oder innerhalb der zwei Jahre, kann die RCMP die Rückzahlung der erhaltenen Zulagen verlangen.
Hat man die Kadettenausbildung (Cadet Training Program, CTP) erfolgreich abgeschlossen, wird einem eine Anstellung bei der RCMP angeboten (wo genau in Kanada ist dabei ungewiss*) und man erhält den Status eines Polizeibeamten.
Damit hat man allerdings nur den ersten Teil der Grundausbildung abgeschlossen, danach folgt noch das Field Coaching, bei welchem die neuen Mitglieder lernen, ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten unter Anleitung eines erfahrenen Polizeibeamten im operativen Umfeld anzuwenden. Hierzu begleiten sie für mindestens zwei Monate einen ihnen zugewiesenen Ausbilder und lernen durch Beobachtung. Die beiden werden während der gesamten Ausbildung denselben Schichten zugewiesen. Sobald der neue Polizeibeamte sich sicherer fühlt, kann er anfangen immer mehr in die Polizeiarbeit einzusteigen und sich einzuarbeiten. Wird er nach den zwei Monaten als kompetent eigestuft, kann er nun anfangen immer unabhängiger zu arbeiten und wird dabei auch immer weniger überwacht.

*Da es sich bei der RCMP um eine nationale Organisation handelt kann man rein theoretisch überall und jederzeit innerhalb Kanadas versetzt werden. Zwar kann man vor seiner ersten Anstellung seine Wünsche einreichen, die betrieblichen Erfordernissen haben allerdings immer mehr Gewichtung. Wie oft ein Polizeibeamter versetzt wird, hängt von seiner Rolle, seinen Beförderungsinteressen, seinem Personalbedarf und den verfügbaren Möglichkeiten ab.

Personal (Stand 01.04.2019)
» Commissioner (1)**
» Deputy Commissioners (6)**
» Assistant Commissioners (28)**
» Chief Superintendents (57)**
» Superintendent (187)**
» Inspectors (322)**
» Corps Sergeant Major (1)
» Sergeant Majors (8)
» Staff Sergeant Majors (9)
» Staff Sergeants (838)
» Sergeants (2.018)
» Corporals (3.599)
» Constable (11.913)
» Special Constables (122)
» Ziviles Personal (7.695)
» Öffentliche Bedienstete (3.403)
**Die Dienstgrade der Inspektoren und höher sind Auftragsdienstgrade und werden vom Generalgouverneur (Repräsentant des kanadischen Monarchen) ernannt.

Jahresgehälter (Stand 01.04.2020)
» Constable: 60.152-97.463 C$
» Corporal: 102.821-106.725 C$
» Sergeant: 112.949-116.328 C$
» Staff Sergeant: 123.376-126.801 C$
» Staff Sergeant Major, Sergeant Major & Corps Sergeant Major: 127.183 C$
» Inspector: 137.916-147.010 C$ (kein Ausgleich für Überstunden)
» Superintendent: 154.286-161.551 C$ (kein Ausgleich für Überstunden)

Urlaubstage
» 0 bis 5 Dienstjahre = 15 Tage pro Jahr
» 5 bis 10 Dienstjahre = 20 Tage pro Jahr
» 10 bis 22 Dienstjahre = 25 Tage pro Jahr
» 23 und mehr Dienstjahre = 30 Tage pro Jahr

Pensionsplan
» über 20 Dienstjahre: Pensionierung mit Strafzahlung
» über 25 Dienstjahre: volle Pension
» über 35 Dienstjahre: maximale Pension

weitere Leistungen
» Unterstützung für kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung
» Zusatzleistungen für medizinische bzw. zahnmedizinische Versorgung (auch für Familienmitglieder)
» Mutterschaftsgeld für 17 Wochen (93% des Gehaltes) sowie Elterngeld für 37 Wochen (93% des Gehaltes)
» die Möglichkeit unbezahlten Urlaub zu nehmen

Nachdem man die Highschool abgeschlossen hat ist zunächst ein Vorstudium und der Erwerb eines Bachelor-Abschlusses notwendig. Dabei ist es egal ob es sich um einen Bachelor of Arts (BA), Bachelor of Science (BSc) oder sogar ein Bachelor of Business Administration (BBA) handelt. Dennoch eignen sich manche Studiengänge wie z.B. Kriminologie, Soziale Arbeit oder Psychologie besonders gut als die Grundlage für das Nachfolgende Studium auf der Law School. Um sich an dieser jedoch überhaupt bewerben zu können, muss man zunächst den LSAT (Law School Admission Test) mit 120 und 180 Punkten bestehen.

Das erste Jahr der Law School besteht aus allgemeinen Kursen wie Verfassungsrecht, Eigentumsrecht, Vertragsrecht und Strafrecht. Im zweiten und dritten Studienjahr hat man dann die Möglichkeit, spezialisierte Kurse zu wählen, die auf seinen Interessengebieten basieren. Außerdem nimmt man an einem Scheinprozess teil und muss mehrere längere Forschungsarbeiten verfassen.

Nach dem Abschluss der Law School trägt man den Titel Judical Doctor (J.D.), muss allerdings je nach Provinz noch weitere Schritte absolvieren, um auch als Anwalt praktizieren zu können.

In British Columbia ist dies das zwölfmonatige Law Society Admission Program, das Folgendes umfasst:
» ein neunmonatiges Vollzeit-Referendariat in einer Anwaltskanzlei oder einem anderen juristischen Arbeitsplatz
» ein 10-wöchiges Professional Legal Training Course (PLTC) in welchem Rechtspraxis und -verfahren, juristische Fähigkeiten, Ethik und Praxismanagement gelehrt werden (findet bei der Law Society in Vancouver und am Camosun College in Victoria statt)
» zwei Qualifikationsprüfungen, die das PLTC-Praxismaterial abdecken (Zivilrechtliche Streitigkeiten, Strafverfahren, Familienrecht, Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Nachlässe, Praxis-Management, Berufliche Verantwortung, Liegenschaften, Testamente & Ethik)

Nachdem man diese Anforderungen erfüllt hat, muss man sich vom Gericht in einer feierlichen Zeremonie vereidigen lassen, um dann als vollwertiger Anwalt in British Columbia praktizieren zu können.
Dabei kann man in Surrey, BC übrigens durchschnittlich 107.892C$ jährlich verdienen, was nicht nur über dem landesweiten Durchschnitt ($98.208) sondern auch über dem Durchschnitt von British Columbia (101.928 C$) liegt. Je nach Ausrichtung, Kanzlei und/oder Selbstständigkeit kann das Gehalt jedoch stark variieren.